Donnerstag, 22. Januar 2009

Historische Fotos von Miltigau am Kaiserwald



Gesangverein Miltigau 1875 (Gründungsfoto)


Die abgebildeten Personen: Sitzend von links 1. Köhler (Militgau); 2. Johann Schwartling (Miltigau); 3. Oberlehrer Bäuml (Miltigau); 4. Ignaz Sandner, Dechant (Miltigau); 5. Professor Ernst Freimuth; 6. Andreas Schwartling (Miltigau); 7. Karl Kraus, Oberlehrer (Teschau). Stehend von links: 1. Zeidler (Konradsgrün); 2. Josef Stingl (Miltigau); 3. Josef Schwartling (Miltigau); 4. Johann Lindner, Gastwirt (Teschau); 5. Adam Benker, Gastwirt (Miltigau); 6. unbekannt; 7. Neißner (Miltigau); 8. Steindörfer, Lehrer in Miltigau; 9. Lanzendörfer, Lehrer in Miltigau; 10. Georg Benker, Gastwirt (Miltigau). Information: Peter Lindner, Sohn von Johann Lindner (stehend Nr. 4).

Eigentümerin des Originalfotos und Information: Hermine Volk, geb. Lindner


Gesangverein Miltigau


Das Bild eines unbekannten Fotografen und ohne Datum versehen zeigt den Gesangverein Miltigau vermutlich vor dem 1. Weltkrieg. Dem Verein gehörten nicht nur Bürger Miltigaus an, Mitglieder stammten auch aus Teschau. Von den abgebildeten Personen sind - jeweils von unten nach oben und von links nach rechts - folgende identifiziert: 1. Reihe, Nr. 6: Oberlehrer Lang, Miltigau; Nr. 7: Lehrer Prockl, Miltigau; Nr. 9: Berta Bär, später verheiratet mit Johann Lindner aus Teschau. 2. Reihe, Nr. 3 Franz Haslbauer, wohnhaft in Miltigau 3 (Schwartlinghof); Nr. 7. Josef Gscher, Kaufmann in Teschau. 3. Reihe: Nr. 3 Peter Lindner aus Teschau. Letzte Reihe: ganz rechts mit Mandoline ein Lehrer der Volksschule Teschau unbekannten Namens.

Bildgeberin und Information: Hermine Volk, geb. Lindner (Tochter von Peter Lindner)




Feuerwehr Miltigau



Die Feuerwehr von Miltigau wurde 1879 gegründet. Das Aufnahmedatum dieses Fotos ist unbekannt, es  könnte aber zum 50jährigen Jubiläum im Jahre 1929 entstanden sein. Identifiziert ist: Erste Reihe von unten Nr. 1 von links: Bernhard Löw, Miltigau 1 (siehe dazu Miltigau Anwesen und Schulklasse 1900, 3. Reihe, Nr. 2). Fotograf: Josef Ert, Königsberg an der Eger

Bildgeberin und Info: Hermine Kierski, geb. Klügl, Miltigau/Niederbrechen




Schule


Volksschulklasse 1900
Von unten und von li nach re: 1. Reihe Nr. 6: Emma Strunz, geb. ca. 1893, später verheiratet Römisch und wohnhaft Königsberg 501; 2. Reihe Nr. 7: Emma Schwartling, geb. 1894, später verheiratet mit Peter Lindner aus Teschau und bis 1946 wohnhaft in Königsberg Nr. 79 (Gasthaus Zur Stadt Wien), gest. 15.11.1956 in Dutenhofen, Kreis Wetzlar; 3. Reihe Nr. 2: Bernhard Löw (jüdischen Glaubens); 4. Reihe Nr. 10: Strunz (Vorname unbekannt), Schwester von Emma Strunz
Eigentümerin des Originalfotos und Information: Hermine Volk, geb. Lindner



Volkschulklasse etwa 1931


Das Foto entstand etwa 1931 an der Schule von Miltigau und zeigt Schüler und Schülerinnen des Geburtstagsjahrgangs 1924 und andere. In der ersten Reihe von unten und von links sind namentlich bekannt: 2. Schüssler; 3. Hilde Hügel; 4. Erna Köhler; 5. Marianne Scherbaum; 8. Julia Wirtel. In der zweiten Reihe von links: 1. Erhard Zuber; 2. Hans Bär; 3. Gertrud Heidler (Cousine von Erna Köhler); 4. Hilde Schön; 5. Anna Strunz.

Eigentümerin des Originalfotos und Information: Erna Urban, geb. Köhler.


Anwesen in Miltigau

Anwesen Nr. 1


Das Foto oben, wahrscheinlich aufgenommen in den 1930er Jahren, zeigt die Längsseite des Hauses Nr. 1. Letzter Eigentümer des Anwesens war bis 1938/1939 der am 19.8.1895 geborene Bernhard Löw, jüdischen Glaubens (siehe Foto von 1929). Löw verließ Miltigau zusammen mit seiner aus Hollezrieb bei Mies stammenden Ehefrau Sophie und den beiden Töchtern Margit und Alice „Lizzi“ kurz vor dem Einmarsch der Hitler-Truppen 1938. Ziel der Fahrt mit seinem Geschäfts-Lkw, begleitet von dem Fahrer Franz Burkl, dem Knecht Josef Hampl und der Hausgehilfin Anna Klügl, geb. Bauer, war zunächst Prag. Von Prag aus gelang Löw die Flucht über England nach San Diego in Kalifornien, wo er 1962 starb. Die 3 Begleiter kehrten mit dem Lkw nach Miltigau zurück. Das Haus soll 1939 in das Eigentum der Gemeinde Miltigau gegangen sein. In dem Gebäude befindet sich jetzt (2011) die Gemeindeverwaltung Milikov. Informationen: Fritz Schwartling und Hermine Kierski, geb. Klügl, diese auch die Bildgeberin.

Das nächste Bild zeigt das Haus Nr. 1 im Jahre 2010.

Foto: Siegfried Träger


Anwesen Nr. 3 (Schwartlinghof)

Das Gehöft befand sich unmittelbar am Ufer des Baches. Zu erkennen ist auf diesem Postkartenmotiv unbekannten Datums (herausgegeben von W. Glaser, Papierhandlung, Königsberg a. Eger) die nördliche Längsseite des Gebäudes. Der Hof wurde nach der Vertreibung der letzten Eigentümerfamilie - siehe nächstes Foto - abgerissen.



Die letzte deutsche Eigentümerfamilie des Schwartling-Hofs. Von links: 1. Marie Haslbauer, geb. Schwartling; 2. Karl Haslbauer, gef. im 2. WK; 3. Emma Haselbauer (später verheiratet mit Ernst Pichl aus Kleinschüttüber und mit diesem wohnhaft gewesen in Liebauthal); 4. Franz Haslbauer. Aufnahmedatum unbekannt, wahrscheinlich 1920er Jahre.

Eigentümerin des Originalfotos und Information: Hermine Volk, geb. Lindner

Anwesen Nr. 4 (Gasthof Zur Goldenen Sonne)




Die letzte deutsche Inhaberfamilie Böhm des Gasthofes Goldene Sonne.
Untere Reihe von links: 1. Unbekanntes Kind, Verwandte der Familie Böhm; 2. Robert Böhm; 3. Frieda Böhm; 4. Wirtin Margarethe Böhm, geb. Benker; 5. Verwandte der Wirtin. Obere Reihe von links: 1. Sophie Böhm; 2. Josef Böhm; 3. Marie Böhm. Margarethe Böhm wurde mit den Kindern Robert, Frieda, Sophie und Marie in die russisch besetzte Zone vertrieben. Sohn Josef kam aus Kriegsgefangenschaft ins oberhessische Lich, wohin die anderen Familienmitglieder umzogen. Marie Böhm verbrachte ihren Lebensabend in Dutenhofen bei Familie Volk, wo sie mit etwa 96 Jahren verstarb.

Foto und Information Frau Hermine Volk, geb. Lindner.
Das nächste Foto zeigt den ehemalige Gasthof Goldene Sonne am 17. Juni 2009.

Foto: Siegfried Träger

Anwesen Nr. 9 (beim Hafner)

Der letzte deutsche Eigentümer des Hauses war Andreas Köhler, davor Andreas Dietl. Bis 1890 soll sich in dem Haus die Töpferei Lehm aus Krottensee befunden haben. Links im Bild: Gustav "Gustl" Köhler, gestorben 1977 in Neubrunn.

Bildgeberin: Hermine Kierski, geb. Klügl. Info: Miltigauer Haus- und Familienchronik von Fritz Schwartling.
Anwesen Nr. 10 (Säuerling-Versandhaus)
 

Das von Fritz Schwartling in seiner „Miltigauer Haus- und Familienchronik“ als Säuerling-Versandhaus benannte Gebäude befindet sich auf Miltigauer Kataster, rund 2 Kilometer vom eigentlichen Ort entfernt links des Weges von Markusgrün zur Kneipelbachkapelle. Von diesem Weg aus erreicht man das Anwesen mit der Nr. 10 über einen schmalen steilen Pfad. Das Grundstück habe bis 1912 zum Hüglhof in Miltigau gehört, die Nummer stamme vom ehemaligen Judentempel Miltigaus, den dieser bis 1885 besaß. Auf dem Foto unten (Bildgeberin Frau Gretl Kulišanová, geb. Meister), möglicherweise aufgenommen in den 1920er Jahren erkennt, man links das Abfüllgebäude; es liegt am linken Ufer des vom Kaiserwald herabkommenden Kneipelbaches. Das eigentliche Versandgebäude gehörte ursprünglich dem tschechischen Apotheker Mladějovský, das dann die 1899 in Prag geborene Ph. Dr. Mira Mladějovský erbte. Nach ihrem Tod im Jahre 1969 übernahm deren Schwester eine Haushälfte, die andere Hälfte des Gebäudes hatte in den 1960er Jahren Frau Gretl Kulišanová, geb. Meister, eine geborene Miltigauerin, erworben, die sie (2010) immer noch besitzt.

Das nächster Foto zeigt das ehemalige Versandhaus in seinem heutigen Zustand. Das eigentliche Abfüllgebäude existiert nicht mehr. Etwa dort, wo es sich befand, erreicht man mit etwas Mühe den Ausfluss des Säuerlings, ein äußerst schmackhaftes und kühlschrankkaltes Produkt des Kaiserwaldes.

Foto: Siegfried Träger


Anwesen Nr. 49



Dieses villenartige Gebäude rechts an der Straße in Richtung Teschau neben der Nr. 1 wurde um 1928 von dem Chemie-Ingenieur Kaspar Stubner erbaut, an seiner Stelle soll sich im 19. Jahrhundert ein kleines Bauernhaus befunden haben. Bewohnt wurde das für Miltigau eher ungewohnliche Haus von einer unverheirateten Nichte des zeitweise in der Schweiz lebenden Bauherrn namens Barbara Bachmann, genannt Stubner-Babette, auch "Wawi", und ihrer Freundin Katharina Zimmermann. Barbara Bachmann, geboren 1875, erlebte die Vertreibung nicht mehr, das Schicksal ihrer Freundin ist unbekannt. Auf dem daneben eingefügten Foto - ein Ausschnitt des linken Bildes - sieht man Barbara Bachmann und (wahrscheinlich) Kaspar Stubner zusammen mit ihrem Hund. Das untere Bild, aufgenommen im Juni 2011, zeigt die Villa in ihrem heutigen Zustand. Information: Miltigauer Haus- und Familienchronik von Fritz Schwartling. Bildgeberin: Hermine Kierski, geb. Klügl.


Foto: Siegfried Träger



Anwesen Nr. 51






Familie Neißner in Königsberg
 Vordere Reihe von links: Marie Neißner, Margarete Neißner, Adam Neißner, Anna Neißner; hintere Reihe von links: Margareta Neißner; Georg Neißner; Magdalena Neißner; Rosa Neißner; Franz Neißner; Berta Neißner.
Fotograf: Karl Ertl, Königsberg

Bildgeberin und Information: Hildegard Reichenbach, geb. Neißner (Tochter von Georg Neißner)
  

































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